Lob und Strafe
Die Erziehung des Welpen erfordert außerdem eine ausgewogene Mischung aus Lob und Strafe. Wie aber gestaltet sich die Bestrafung unsere Welpen bzw. wie erfährt er richtiges Lob? Strafe ist hier keinesfalls gleichzusetzen mit dem Schlagen des Welpen. Hierdurch erreichen wir lediglich, dass unser Welpe nur aus Angst vor Schmerzen gehorcht. Der Sinn der Bestrafung ist jedoch, dass unser Welpe versteht, dass er etwas falsch gemacht hat.
Als Beispiel nehmen wir einmal an, unser Welpe tollt ausgelassen auf der Wiese und wir möchten, dass er zu uns kommt. Rufen erzielt keine Wirkung und nur mit einer kleinen List (einem Leckerli vielleicht), ist es möglich, den jungen Hund dazu zu bringen, herzukommen. Wir ärgern uns jedoch, dass er nicht sofort gehört hat und bestrafen ihn, sobald er bei uns ist. Der Welpe versteht so nicht, was er falsch gemacht hat; verknüpft das Kommen also mit einer negativen Erfahrung und wird in den selben Situationen in Zukunft noch schlechter hören. Sinnvoller und für den Hund verständlicher wäre es gewesen, das Herankommen mit Lob zu bekräftigen. So wird er in Zukunft schneller auf unsere Rufe reagieren, da er weiß, dass es für ihn angenehm ist zu uns zu kommen.
Das Loben besteht nicht nur aus Leckerchen und Streicheleinheiten, sondern aus für den Hund gefühlten angenehmen Situationen. Lob sollte auch nicht im Übermaß erfolgen und unbedingt punktgenau auf das richtige Verhalten unseres Welpen ausgerichtet sein. Richtiges Verhalten muss sofort belohnt werden, damit unser Hund das Lob mit der Situation sinnvoll verknüpft. Um einen Hund zu strafen genügt es hingegen, ihm eine Situation so unangenehm wie möglich zu machen und das ganz ohne körperliche Pein. Wir bedienen uns dabei gerne einer lockeren Rolle aus Zeitungspapier, die für den Hund einen kaum merkbaren Schlag, dafür aber ein äußerst unangenehmes Klatschen auslöst. Folglich wird unser Welpe alles tun, um dieser unangenehmen Situation aus dem Weg zu gehen. Sinnvolles Strafen kann auch in Form eines Schlüsselbundes erfolgen, was bei unerwünschtem Hundeverhalten geräuschvoll neben den Hund geworfen wird. Wieder entstehen keine körperlichen Schmerzen, das Geräusch aber wird als unangenehm empfunden und die Verknüpfung zum Fehlverhalten erfolgt. Wie auch beim Lob erfolgt die Strafe in Maßen und in unmittelbarer Folge auf das falsche Verhalten.